(Foto: Bayern Innovativ)

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Die Route zum Gipfelstürmen

Auf zum Gipfelsturm: Bayern Innovativ stellt erstmals eine Roadmap zum Technologietransfer vor.

Die Kulisse machte schon einmal die Vision deutlich: vom Gipfel aus auf dem Weg zum nächsten Gipfelsturm. Auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze mit 2.962 Metern, präsentierte Bayern Innovativ den Weg zur Vorreiterrolle beim Technologietransfer in Bayern. Die bayerische Gesellschaft für Wissens- und Technologietransfer präsentierte dort erstmals „Die Route zum Gipfelstürmen – Roadmap zur Zukunft des Technologietransfers in Bayern“ der Öffentlichkeit. Die Roadmap bietet Empfehlungen und Impulse, wie die Akteure den Technologietransfer gemeinsam weiterentwickeln und die Innovationstätigkeit in Bayern steigern können.

Technologietransfer als Basis für Innovationen


Der Freistaat Bayern ist als Vorreiter für den Technologietransfer international anerkannt. Diese Position zu halten und sogar auszubauen, ist das erklärte Ziel des Unternehmens Bayern Innovativ. Rainer Seßner, CEO der Bayern Innovativ GmbH, betont: „Die Studie zeigt, dass der Transfer in Bayern gut aufgestellt ist. Trotzdem ist eine ständige Weiterentwicklung erforderlich. Wir begnügen uns nicht damit, diese Position zu halten, sondern wollen sie noch weiter ausbauen. Denn nur wer vorangeht, kann die Zukunft gestalten.“ Transfer ist essenziell für Innovationen, die wiederum für eine erfolgreiche wirtschaftliche Zukunft ausschlaggebend sind. Die Ausgangslage: Bayern befindet sich zwar in einer guten Position, aber die Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Technologietransfer ändern sich ständig – und dynamischer denn je zuvor. Daher stellte Bayern Innovativ Interessierten aus der Transferlandschaft die Roadmap für erfolgreichen Technologietransfer vor, darunter der bayerische Wirtschaftsstaatssekretär Tobias Gotthardt sowie Vertreter aus bayerischen Hochschulen und Universitäten, Kammern und Verbänden, außeruniversitären Forschungsinstitutionen, Transfergesellschaften des Freistaats sowie Gründerzentren, Start-ups und innovativen Unternehmen.

Transparente Roadmap


Wie wird der Transfer zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft forciert, optimiert und an die zukünftigen Rahmenbedingungen angepasst? Auf diese Frage gibt die neue Roadmap Antworten.
Der Plan zeigt Zusammenhänge, Treiber und Hindernisse auf und ermöglicht so eine transparente und zeitbezogene Darstellung der skizzierten Ideen. Die Inhalte erarbeitete das Bayern-Innovativ-Team Innovationsmanagement unter der Leitung von Tanja Jovanovic mit Fachleuten aus der bayerischen Transferlandschaft. In Expertendiskussionen, auf einem Fachkongress und in Einzelgesprächen beantworteten sie, welche Themen, Trends und Treiber den Technologietransfer beeinflussen.

Studie mit vier Szenarien als Grundlage

Die Vision der Roadmap für die Zukunft des Technologietransfers in Bayern 2030 basiert auf einer 2022 von Bayern Innovativ durchgeführten Szenario-Studie. Diese untersuchte das zukünftige Potenzial des Technologietransfers. Heraus kamen vier denkbare Szenarien für das Jahr 2030, die sich alle der Metapher des Bergsteigens bedienen: Gipfelstürmen, unbefestigte Pfade, vernetzte Gruppenexpedition und bewährte Wanderausrüstung.

Beim Gipfelstürmen gibt es für den Technologietransfer nur einen Weg, und zwar immer weiter und immer höher, steil nach oben. Das Bild des Technologietransfers ist hierbei geprägt durch gestiegene finanzielle und personelle Ressourcen, eine weitreichend digitalisierte Transferarbeit und eine verstärkte Fokussierung auf Themen wie Nachhaltigkeit und Internationalisierung. Die Gesellschaft tritt hier als Agierende und Wissensgebende in den Vordergrund.

In dem Bild der unbefestigten Pfade wird eine Transferlandschaft beschrieben, die durch eine Diskrepanz zwischen Wissenschafts- und Wirtschaftsagierenden sowie einem niedrigen Stellenwert von gesellschaftlichen Themen in der Transferarbeit geprägt ist.

Das Bild der vernetzten Gruppenexpedition ist vor allem durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, offener Wissenskooperationen sowie einer digitalisierten Transferarbeit geprägt, wobei Anwendungen von KI keinen Einzug in die Transferarbeit erhalten.

Das vierte Zukunftsbild hat den Namen bewährte Wanderausrüstung. Hier ist die Transferarbeit durch standardisierte Leistungsversprechen und der geringeren Nutzung von digitalen Plattformen und Kommunikationskanälen geprägt. Themen wie Nachhaltigkeit, gesellschaftlicher Mehrwert und Internationalisierung nehmen einen bedeutenderen Platz im Technologietransfer ein.

„Gipfelstürmen“ als Zukunftsvision


Das positivste und damit am meisten erstrebenswerte Zukunftsbild „Gipfelstürmen“ erklärten die Transfer-Fachleute zum Ziel der neuen Roadmap. Wie für eine Vision üblich, unterscheiden sich die Rahmenbedingungen dieses Szenarios für das Jahr 2030 deutlich von den heutigen. So gibt es beispielsweise 2030 ausreichend finanzielle und personelle Ressourcen. Die Transferarbeit ist partizipativer, kooperativer und digitaler ausgerichtet, während sie zeitgleich die Ideen und Bedürfnisse der Gesellschaft stärker in ihre Aktivitäten integriert. „All das ist keine Zukunftsmusik, sondern durchaus realistisch. In der Roadmap geben wir konkrete Handlungsempfehlungen, wie diese positiven Gegebenheiten erreicht werden können“, sagt Tanja Jovanovic dazu.

Aus dem positiven Gipfelstürmen-Szenario leitete das Expertenteam mögliche Maßnahmen und Rahmenbedingungen ab, die die Umsetzung eben dieser Vision ermöglichen. Sie reichen von Methoden und Anwendungen über Prozesse bis hin zu Bildungsmaßnahmen. Aber auch die nötigen finanziellen, regulatorischen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen benennt die Roadmap. In puncto Bildung schlägt Bayern Innovativ beispielsweise Entrepreneurship-Kurse schon an Schulen vor,  ebenso wie die Einführung von Technologietransfer als Basismodul in allen Studiengängen. Außerdem plädiert das Unternehmen für eine weitere Förderung von Ausgründungen sowie für Scouts an Universitäten und Hochschulen, die die Forschung der Institutionen auf deren Patentierungs- und Ausgründungspotenzial prüfen sollen. Für eine bessere Integration der gesellschaftlichen Bedürfnisse regen die Fachleute publikumswirksame Kommunikation an. Außerdem empfehlen sie, ein Stadtquartier als Reallabor zu schaffen, in dem Innovationen und Technologien im Alltag der Menschen getestet werden. Um den Transfer zu beschleunigen, rät Bayern Innovativ unter anderem, digitale Lösungen wie Künstliche Intelligenz verstärkt zu nutzen. So können sich die Beteiligten von wiederholenden Tätigkeiten befreien und die Zeit für kreative Gestaltung nutzen.

Nächste Schritte

In den kommenden Monaten wird Bayern Innovativ gemeinsam mit Stakeholdern aus der Transferlandschaft die Empfehlungen der Roadmap in Pilotprojekte umsetzen. Außerdem wird die Roadmap im kommenden Jahr auf verschiedenen Events und in Workshops vorgestellt. Das heißt, die Roadmap wird auf die Straße und zu den Akteuren des Transfers gebracht – und damit von der Zugspitze aus in alle Ecken Bayerns.

Kostenloser Download

„Die Route zum Gipfelstürmen“ ist als kostenloser Download hier verfügbar.

21.12.2023 | 14:35

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